Sir John Falstaff hat nichts zu lachen 
			Shakespeare-Komödie „Die lustigen Weiber von Windsor“ etwas 
			betulich in der Werkstattbühne 
			  
			Was der Königin gefällt, kann nicht ganz schlecht sein, dachte 
			sich wohl William Shakespeare und verfasste auf Wunsch Ihrer 
			Majestät Queen Elisabeth I eine Komödie über Sir John Falstaff, 
			jenen Schwerenöter welcher der Königin in seinen Dramen „Heinrich 
			IV.“ und „Heinrich V.“ schon so viel Freude bereitet hatte. Das 
			Ergebnis dieser, angeblich in nur zwei Wochen niedergeschriebenen 
			Auftragsarbeit, „Die lustigen Weiber von Windsor“, zeigt jetzt die 
			Würzburger Werkstattbühne. 
			Sir John Falstaff (Wolfgang Stenglin) ist ein rechter Tunichtgut 
			und Alkohol, Wirtshausprügeleien und erotischen Abenteuern nicht 
			abgeneigt. Eher aus finanziellen, denn amourösen Beweggründen 
			beschließt er, die Bürgersfrauen Alice Ford (Dagmar Schmauß) und 
			Margaret Page (Ulla Seebode) zu umgarnen und schreibt ihnen zwei 
			identische Liebesbriefe. 
			Gewitzte Gattinnen 
			Doch die wackeren Damen haben Falstaffs durchtriebene Absichten 
			schnell durchschaut und treiben bei fingierten Liebestreffen ihren 
			Schabernack mit ihm, verstecken ihn in schmutziger Wäsche oder 
			verkleiden ihn als altes Kräuterweib. 
			Als die gewitzten Gattinnen auch noch ihre Ehemänner Frank (Uwe 
			Bergfelder) und George (Stefan Schleibinger) in ihr Rachespielchen 
			einspannen, kommt der gute Falstaff endgültig in peinliche Nöte. 
			Der ganz große Wurf ist Manfred Plagens mit seiner Inszenierung 
			von „Die lustigen Weiber von Windsor“ nicht gelungen. Nicht 
			temporeich und überdreht, sondern eher gemächlich-betulich längt 
			sich die Aufführung dahin. 
			Schweizer Mundart 
			Die Darsteller, allen voran Dagmar Schmauß und Ulla Seebode geben 
			ihr Bestes, um der müde wirkenden Inszenierung etwas Pep 
			einzuhauchen. Merkwürdig verhalten spielt dagegen Wolfgang Stenglin 
			den robusten Falstaff und Stephan Ladnar lässt seinen walisischen 
			Pastor zwar Schweizer Mundart sprechen, bleibt ansonsten aber eher 
			farblos. 
			Auch die übrigen, für die kleine Bühne doch manchmal sehr 
			zahlreich auftretenden Schauspieler bleiben bis auf Maria 
			Papadimitriou als quirlige Haushälterin Quickly und Tobias Illing 
			als ihrem aufbrausenden Herrn Doctor Caius zu unauffällig für die an 
			sich derbe, überbordende Komödie aus der Feder von Großmeister 
			Shakespeare. 
			  
			Eva Werner   |